Mit sieben Kriminalpräventiven Räten gibt es im Landkreis Mainz-Bingen ein großes freiwilliges Engagement zur Verhütung von Kriminalität. „Diese Arbeit verdient Lob und Anerkennung“, so Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) in seiner Antwort zu einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Marianne Grosse und Michael Hüttner (beide SPD).
Grundvorraussetzung für eine sinnvolle Präventionsarbeit sei die Vernetzung der verschiedensten mit Sicherheits- und Ordnungsaufgaben befassten Behörden, der kommunalen Einrichtungen, der Wirtschaft, der Polizeidienststellen, der Vereine und engagierter Bürgerinnen und Bürger. Die Leitstelle „Kriminalprävention“ im Ministerium des Innern und für Sport unterstützt die Gremien vor Ort, die alle autonom nach den örtlichen Gegebenheiten aktiv sind.
In Bingen bildete der Kriminalpräventive Rat zu vier Themenschwerpunkten Arbeitsgruppen, die im Bereich „Jugend und Familie“, „Suchtprävention“, „Schutz von Eigentum“ sowie „Saubere und sichere Stadt“ die Öffentlichkeit mit zahlreichen Projekten sensibilisieren.
In Gau-Algesheim ist beispielhaft die Arbeit in der Jugendprävention zu erwähnen. Durch Infoveranstaltungen zum Thema Alkoholmissbrauch, Handygebrauch, Gewalt und Rechtsextremismus, aber auch durch Aktionen wie Selbstbehauptungskurse für Schüler und Elternkurse setzt der Kriminalpräventive Rat Akzente.
Ein großer Erfolg ist das „Anti-Gewalt-Training“, das heute alle 8. Klassen der Ingelheimer Schulen besuchen. So konnten seit 2002 bereits 5.000 Schüler dort teilnehmen. Das Konzept eines „Green Rooms“, einer alkoholfreien Zone für Jugendliche auf dem Ingelheimer Rotweinfest war so erfolgreich, dass inzwischen weitere Kommunen von diesem Modell Gebrauch machen.
Die Einrichtung einer hauptamtlichen Koodinierungsstelle für Präventionsarbeit in Ingelheim stellt für das Land eine Besonderheit dar.
Mit dem Rap-Projekt „Toleranz und Respekt“ gewann die Projektgruppe des Kriminalpräventiven Rats der VG Sprendlingen-Gensingen den Präventionpreis 2008 des Landkreises und hat nun auch ihre erste CD veröffentlicht.
„Das Engagement in den Kommunen in Mainz Bingen ist vorbildlich“, freut sich Michael Hüttner. „Dank gilt auch der Polizei, die durch ihre Aufklärungsarbeit und gezielte Beratung einen wichtigen Beitrag beim Ausbau des landesweiten Netzes an Präventionsgremien maßgeblich mitwirkt.“