„Unser knapp 60 Jahre altes Feuerwehrlöschboot ist nicht nur marode sondern auch für die heutigen Verhältnisse vollkommen untermotorisiert“, so der Wehrleiter der Stadt Bingen, Marco Umlauf bei der Besichtigung des Bootes mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Michael Hüttner.
„Im letzten Sommer hatten wir eine Reparatur und konnten mit Glück überhaupt noch ein Ersatzteil auftreiben und mit Schäden muss man bei solch einem alten Boot immer rechnen“, so Umlauf weiter. Zudem stehe die reguläre TÜV-Prüfung in diesem Jahr an, was bereits das automatische Ende der Fähre bedeute. Infolge der natürlichen Abnutzung sind beispielsweise die Bleche im Wellentunnel bereits im Grenzwert für die erlaubten Mindeststärken.
„Wir haben mit dem Mittelrheintal den Bereich mitabzudecken, in dem die meisten Havarien stattfinden. Es wäre daher konsequent, wenn nach St. Goarshausen auch in Bingen ein neues Boot in Betrieb genommen würde“, ergänzt Umlauf.
Mit dem Doppelhaushalt 2019/2020 hat der Landesgesetzgeber dafür Sorge getragen, dass alle Standorte in Rheinland-Pfalz ein neues Feuerwehrlöschboot erhalten. Offen sei noch die konkrete Inbetriebnahme für Bingen, so der Innenausschussvorsitzende Michael Hüttner.
„Die ersten Boote sind in Betrieb gegangen. Das gemeinsam mit Hessen bestellte Boot in Hanau und das Boot in Germersheim/Karlsruhe sind ausgeliefert. Als nächster Standort ist St. Goarshausen festgelegt und dann muss zwischen Bingen und Remagen entschieden werden“, so Michael Hüttner. Da die Werft allerdings deutlich im Zeitverzug ist, ist für die nächste Auslieferung und damit die abschließende Entscheidung sicherlich noch länger Zeit.
„Ich werde die Gelegenheit nutzen und die vorgebrachten Argumente an die zuständigen Stellen nach Mainz geben und dazu entsprechende Gespräche führen“, so der Binger Abgeordnete Michael Hüttner. Gerade die Situation um die häufigen Einsätze im Mittelrheintal und die dabei notwendige Strömungsgeschwindigkeiten erfordern ein Boot, welches schnell zum Einsatz kommt und dies ist bei dem derzeitigen Motor sicher kaum der Fall, bestätigt Hüttner. „Wir dürfen uns nicht erlauben wegen mangelnder Motorisierung zu spät zu einem Schiffsunfall zu kommen oder gar wegen des schlechten Bootszustandes überhaupt nicht ausrücken zu können“, fasst Hüttner zusammen.